Hydrologische Station Rheindahlen

Vom Niederschlag zum Grundwasser

Die hydrologische Station Rheindahlen befindet sich auf dem Gelände des Wasserwerkes Rheindahlen und untersucht seit 1982, wie hoch der Anteil des Niederschlagswassers ist, das in den Untergrund versickert und dem Grundwasser zufließt. Der Standort repräsentiert hinsichtlich klimatischer, geologischer und bodenkundlicher Aspekte die Verhältnisse des Schwalm-Nette-Gebietes sowie des Braunkohlenreviers. Die Anlage umfasst mit der Lysimeterstation, der Wetterstation und der Datenstation drei Einheiten.

Mit der Lysimeterstation wird der Wasserhaushalt repräsentativ für die regional weit verbreiteten Löss-Parabraunerden ermittelt. Sie besteht aus jeweils zwei 2 m bzw. 3 m tiefen Bodenmonolithen, die auf dem Wasserwerksgelände Rheindahlen entnommen wurden. Die Lysimeterbehälter, die eine kreisrunde Oberfläche von 1 m² haben, enthalten die standorttypischen Parabraunerden und sind auf registrierenden Waagen aufgestellt, mit denen Gewichtsänderungen von 0,1 kg (= 0,1 mm Niederschlag) erfasst werden können. So können durch Niederschlag, Verdunstung oder Sickerwasserabfluss erzeugte Gewichtsänderungen kontinuierlich erfasst werden. Über eine mit Kies gefüllte Stahlfilterwanne am unteren Rohrende wird das Sickerwasser in ein kontinuierlich registrierendes Messgerät geleitet.

Die Wetterstation erfasst parallel die verdunstungswirksamen Klimaelemente wie z. B. Sonnenscheindauer, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit. Zusammen mit den Ergebnissen der Lysimeterstation werden die Zusammenhänge von Niederschlag, Verdunstung und Versickerung im Hinblick auf die genaue Bestimmung der Grundwasserneubildung ermittelt.

Die hydrologische Station wird durch das Rechner-Leitsystem der Datenstation gesteuert. Durch Abfrage der einzelnen Messwerte in Intervallen von 1 bis 10 Minuten werden täglich ca. 9.000 Einzeldaten  verarbeitet und in 10-Minuten Abständen über Datenlogger registriert. Die so aufbereiteten Wetterdaten können online abgerufen werden.

Die hydrologische Station Rheindahlen gilt in der Region des linken Niederrheins als ein wichtiger Baustein zur Erfassung von wasserwirtschaftlichen Prozessen innerhalb der oberen Bodenzone unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse. Seit 1982 sind hier zahlreiche Forschungsprojekte aus den Bereichen Hydrogeologie, Klimatologie und Bodenkunde durchgeführt worden. Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse konnten eine Vielzahl bis dahin ungeklärter Fragen zu wasserwirtschaftlichen Aspekten beantwortet werden. Darüber hinaus werden die hier gewonnenen Daten von mehreren Institutionen (z.B. Landesumweltamt, Erftverband, RWE Power AG) regelmäßig zur Prognose und als Grundlage für wasserwirtschaftliche Untersuchungen herangezogen.  Den Schwerpunkt der Untersuchungen bildet dabei der Einfluss des Braunkohlentagebaus auf das Grundwasser innerhalb der Region.

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