Kooperation Wasser- und Landwirtschaft

Seit Anfang der 80er Jahre stellen Nitratauswaschungen aus landwirtschaftlichen Flächen die Wasserversorgungsunternehmen vor erhebliche Probleme.

Wasserförderung aus tieferen Brunnen und das Verschneiden von Wässern mit verschiedenen Nitratgehalten helfen heute die Nitratkonzentration im Trinkwasser niedrig zu halten. Diese Möglichkeiten sind jedoch zeitlich begrenzt.

Die Verminderung der Nitratauswaschung aus landwirtschaftlichen Flächen ist die effektivste Maßnahme, da hiermit gegen die Hauptursache für den Nitratanstieg im Grundwasser vorgegangen wird (Ursachenbekämpfung).

Die Landwirtschaft und die Wasserwirtschaft verfolgen gemeinsam das Ziel, das Grundwasser zu schützen, die Nitratwerte zu verringern und dabei weiterhin hochwertige Lebensmittel zu erhalten. 1991 wurden in diesen freiwilligen Zusammenschlüssen landwirtschaftliche Maßnahmen vereinbart, um die oben genannten Ziele zu erreichen. Rund 350 Landwirte und Gärtner aus Mönchengladbach und Viersen gehören den einzelnen Kooperationen der NEW an.

Die Umsetzung der das Grundwasser schonenden Wirtschaftsweise wird von Rahmenbedingungen und Bewirtschaftungsmaßnahmen getragen. Die meisten Maßnahmen zielen darauf ab, dass die aufwachsenden Kulturpflanzen den im Boden vorhandenen Nitratstickstoff möglichst vollständig aufnehmen, damit der Boden zu Beginn der Sickerperiode im Spätherbst möglichst wenig Nitrat enthält. Dadurch soll vermieden werden, dass große Mengen dieses leicht löslichen Salzes mit dem Sickerwasser ins Grundwasser verlagert werden. Folgende Maßnahmen werden von den Kooperationsmitgliedern zum Schutz des Grundwassers u. a. angewendet:

  • pflanzenbedarfsgerechte Düngung auf der Basis von Bodenproben oder Bilanzierungsverfahren
  • grundsätzlich keine Ausbringung von Gülle und Jauche innerhalb der Schutzzone II sowie in den Herbst- und Wintermonaten
  • nach Möglichkeit Einsaat von Zwischenfrüchten und Vermeidung von Winterbrache
  • nach Möglichkeit Vermeidung einer Bodenbearbeitung im Herbst
  • Pflanzenschutzmittelanwendung nach guter fachlicher Praxis und dem Stand der Technik

Neben dem gegenseitig gewonnenen Vertrauen der beiden Kooperationspartner ist in den Kooperationsgebieten die fallende Tendenz der Bodenstickstoffgehalte im Herbst als Erfolg zu verzeichnen. Hier haben sich insbesondere der gestiegene Anteil der mit Zwischenfrüchten bestellten Flächen und der Verzicht auf eine Gülledüngung im Herbst positiv ausgewirkt. Mittlerweile gehen in einigen Einzugsgebieten die Nitratkonzentrationen im Grundwasser bereits zurück.